Die Josefsschule erfährt sich als Erziehungsgemeinschaft, die ihre spezifische Prägung durch die in ihr tätigen Menschen erlebt. Der herzliche Umgang mit benachteiligten Kindern und Jugendlichen ist für uns selbstverständlicher Kernauftrag. Die personale Würde jedes einzelnen Schülers zu wahren, durchdringt unsere tägliche Beziehungs- und Bildungsarbeit. Wir haben Freude am Leben! Diese positive Grundeinstellung ist ein Kernelement christlichen Glaubens. Dieser christliche Habitus durchfließt und prägt den schulischen Alltag.
Wir legen Wert auf:
Einsamkeit und mangelnde Zuwendung
Sinnlosigkeit des eigenen Lebens
Unsicherheit der Zukunft gegenüber
Fehlende Beständigkeit in Entscheidungen
Unseren Schülern fehlen häufig religiöse und moralische Bezugspunkte, um gegenüber den vorherrschenden gesellschaftlichen Meinungen und Verhaltensmustern eine unabhängige Position und ein richtiges Urteil finden zu können. Als Schule möchten wir den Jugendlichen aktuell und auf dem Weg in die Zukunft eine Stütze sein, mit ihnen Antworten finden und positive Werte in einen systematischen Zusammenhang bringen.
Josefsschüler in der
Benediktinerabtei Gerleve
In den letzten Jahren hat sich unser christlich-spirituelles Profil nach und nach geschärft. Gemeinsame Rituale wurden entwickelt und stehen für eine Unterbrechung des Alltags, das Bedenken von Lebenserfahrungen, das Feiern des Lebens.
Es werden jeweils zwei feste Termine im Jahr angeboten. Einmal für die Jahrgänge 5/6/7 mit dem Themenschwerpunkt „Soziales Lernen/Stärkung der Klassengemeinschaft“. Ein zweiter Termin mit dem Thema „Zukunftsorientierung“ gibt Schülern der Jahrgänge 9/10 Möglichkeit der Teilnahme.
Im Dezember wird jeden Morgen in gemütlicher Runde für interessierte Schülerinnen und Schüler eine zusammenhängende Adventsgeschichte vorgelesen. Bei Kerzenschein und Lebkuchen lauschen die Kinder gebannt und gespannt den Erlebnissen Gleichaltriger in der Vorbereitung auf Weihnachten.
Im Schuljahr 2012/2013 hat ein Projekttag unter dem Motto „On the way to me“ stattgefunden. Gemeinsam machten wir uns mit interessierten Schülern auf den Weg, um an verschiedensten Stationen rund um das weitläufige Schulgelände Erfahrungen mit unseren Sinnen zu machen. Im Vordergrund stand das gemeinschaftliche Erleben in der Natur als Gottes Schöpfung.
Zur Schulentlassung wird mit den Schülern gemeinsam ein Wortgottesdienst vorbereitet. Dieser Gottesdienst ist ein Teil der Schulentlassungsfeier. Die Schüler beteiligen sich in Form von selbst formulierten Fürbitten und kurzen Texten, je nach Thema des Gottesdienstes. Der Schulchor und die Schulband übernehmen die musikalische Ausgestaltung der Feier.
Wir verstehen diese spirituell geformten Veranstaltungen als Bindeglied unserer Schulgemeinschaft. Mit einer verinnerlichten christlichen Einstellung wird eine religiöse Haltung hier jeden Tag und in jeder unterrichtlichen Tätigkeit sichtbar. Die Erkenntnis, die die Schüler von der Welt, vom Leben und den Menschen gewinnen, sollte durch den Glauben aufgehellt werden. Christsein als Leitgedanke, der den Schulalltag prägt! Auch wenn im Laufe der Schulzeit viele gewachsene Beziehungen zum Ende wieder verblassen, so nehmen die Schüler den beendeten Lebensabschnitt mit auf den neuen Weg. Es bleibt die Gemeinsamkeit der geteilten Erfahrungen.
(S. Wellenbrock)